Für die Orgel in der Festeburgkirche und deren Größe war nicht allein der Wunsch der Gemeinde ausschlaggebend. Hier musste daran gedacht werden, dass in unmittelbarer Nähe zu der Kirche auch die Errichtung der Kirchenmusikschule der beiden Hessischen Kirchen geplant war. Die Kirche sollte für Andachten und Übungen zur Verfügung stehen. Vor allem aber sollte die Orgel bei der Ausbildung junger Organisten Verwendung finden. Auch für die geplante Veranstaltung von Kirchenkonzerten war eine gute und nicht zu kleine Orgel erforderlich. Deshalb wurde hier eine Orgel mit 25 Registern gebaut, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.
In enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Kirchenmusik ist für die Orgel folgende Disposition nach dem Entwurf von Kantor Hans Brendel, Wiesbaden, dem Orgelsachverständigen der EKHN, entstanden:
Schwellwerk
1. Gedackt 8'
2. Prinzipal 4'
3. Koppelflöte 4'
4. Nasat 2 2/3'
5. Waldflöte 2'
6. Hörnlein 2 fach 1 3/5' + 1 1/7'
7. Sifflöte 1'
8. Scharff 4 fach 2/3'
9. Krummhorn 8'
11. Tremulant
Hauptwerk
12. Quintade 16'
13. Prinzipal 8'
14. Rohrflöte 8'
15. Gambe 8'
16. Oktave 4'
17. Kl. Gedackt 4'
18. Sesquialter 2 fach 2 2/3' + 1 3/5'
19. Oktave 2'
20. Mixtur 4-6 fach 1 1/3'
21. Trompete 8'
23. Tremulant
24. Koppel II/I
Spielhilfen
2 freie Kombinationen
1 freie Pedalkombination
Zungeneinzelabsteller
Pleno
Pedal
25. Subbaß 16'
26. Oktavbaß 8'
27. Gemshorn 4'
28. Rohrpfeife 2'
29. Mixtur 6 fach 2 2/3'
30. Stille Posaune 16'
33. Koppel I/Ped
34. Koppel II/Ped
Nach einer Ausschreibung unter vier namhaften Orgelbaufirmen erhielt die Werkstätte für Orgelbau Werner Bosch, Sandershausen bei Kassel, den Auftrag. Die Gesamtkosten beliefen sich etwa auf 109.000 DM. Ostern 1970 wurde die Orgel an der Westseite des Kirchenraumes aufgestellt.
Frank Hoffmann wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren und erhielt dort bereits in jungen Jahren Klavierunterricht durch Eva-Maria Birke-Steup (Dr. Hoch's Konservatorium Frankfurt am Main).
Nach mehrjährigen Orgelstudien bei Herbert M. Hoffmann ist er heute Organist der großen Orgel in der Frankfurter Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster sowie der Ev. Festeburgkirche in Frankfurt am Main. Zahlreiche Verpflichtungen als Organist und Cembalist folgten in den letzten Jahren und führten ihn auf Konzertreisen zu nationalen und internationalen Konzertzyklen in zahlreiche deutsche Städte sowie nach Frankreich, Italien, Polen, Ungarn, Tschechien, Österreich, Finnland und Russland.
Er wirkte bei mehreren CD-Einspielungen als Organist und Cembalist mit, darunter die CD "Orgel plus" aus der Festeburgkirche Frankfurt am Main sowie die CD "Orgelportrait" an der Orgel der Heiliggeistkirche Frankfurt am Main. Hinzu kommen Rundfunk- und Fernsehübertragungen.
Seit 2004 ist er Leiter des im Jahr 1952 gegründeten und heute etwa 60 Sängerinnen und Sänger umfassenden Oratorienchores Frankfurter Kantatenchor, mit dem er neben verschiedenen Auftrittsorten in Deutschland ebenfalls das Ausland bereist.
Darüber hinaus ist er Vorsitzender und künstlerischer Leiter des des seit 1950 bestehenden Kirchenmusikvereins Frankfurt am Main e.V. mit der Konzertreihe an der Heiliggeistkirche in Frankfurt.“
Einen Eindruck der künstlerischen Arbeit Frank Hoffmanns vermitteln einige Aufnahmen der Frankfurter Orgeltage.
(1. Korinther, 16, 14)